nach dem Paradies folgte das hier und jetzt. Sind die Luftschlösser die der Mensch heute realisiert noch tragbar? Das Ego des Menschen erhebt sich über die Natur. Entfremdet sich mehr und mehr von sich selbst. Ist die schöne neu geschaffene Welt wirklich etwas, was uns in der Entwicklung weiter brachte? Oder läuft der Mensch mittlerweile blind durch das Leben? Dem stetigen Yin und Yang folgend, aber einen Ausgleich oder Ausweg nicht findet? Das Paradies ist unwiderruflich verloren, solange der Mensch mit sich und der Natur nicht im Einklang ist.
Der Dichter der russischen Avantgarde, Velimir Chlebnikov, stellte sich das Paradies als eine Insel der Seelen vor, wo Auserwählte (die Otterkinder) in einer Art friedlichem Jäger-und-Sammlerdasein die Utopie eines natürlichen Ursprungszustands aller Wesen leben dürfen. Zur Seeleninsel gelangen sie mit einem stattlichen Dampfer, um sich ein für alle Mal von der Zivilisation zu verabschieden.
Eine bespielbare Installation am Hang des Venusbergs in Bonn.
Im April 2020 habe ich mit meinen Söhnen im Wald ein Schiff gebaut.
Später habe ich es unter Coronabedingungen für Künstler geöffnet.
Das ganze Projekt ist für mich paradiesisch.
Foto: Philipp Sebastian
Ricarda Rommerscheidt, Foto: Anne Barth
Jan Tengeler, Foto: Denny Allstädt
Stille
sprach der Wind
sprachen die Wolken
Stille – so weit
blaue Zeit
sprach der Wald
Stille – so groß
Gedankenschattenmoos
sprach die Erde
Stille – so nah
Seelenwegegeflecht
immer da
sprach der Wind
Stille
(Claudia Günster)